Liebe Leserinnen und Leser, als ich die Rangliste mit den teuersten Städten Europas entdeckte, musste ich unweigerlich an die Unterstützungsmaßnahmen für Mieter in Genf denken, die durch das berühmte Genfer LDTR (Loi sur les démolitions, transformations et rénovations de maisons d'habitation) angeregt wurden.
Video:
Die Rangliste:
Hier also die 11 Städte der Rangliste nach ECA international
Interessanterweise befinden sich unter den ersten vier Städten der Rangliste drei in der Schweiz.
Nach denselben Kriterien findet sich Genf auf Platz 3 der teuersten Städte der Welt.
Mieten und das LDTR:
Wenden wir uns nun den Kriterien für die Lebenshaltungskosten zu, die in diese Rangliste einfließen:
Lebensmittel: Lebensmittel; Milchprodukte; Fleisch und Fisch; frisches Obst und Gemüse.
Grundlegende Dinge: Haushaltswaren; Freizeitgüter; allgemeine Dienstleistungen; Freizeitdienstleistungen
Allgemeines: Kleidung; Elektroartikel; Autofahrer; Mahlzeiten; Alkohol und Tabak.
Kosten für öffentliche Dienstleistungen
Öffentliche Verkehrsmittel
Mieten
Das letzte Kriterium hat meine Aufmerksamkeit erregt (das der Mieten), da
Genf das restriktivste System der Schweiz hat, um einen Anstieg der Mieten zu verhindern.
Sein berühmtes LDTR (Loi sur les démolitions, transformations et rénovations de maisons d’habitation) von 1996, das einen maximalen Mietpreis pro Zimmer vorschreibt und Mieterhöhungen im Falle von Bauarbeiten begrenzt.
Im Jahr 2022 beträgt der Zimmerpreis maximal 3528 Franken pro Zimmer und Jahr (Quelle: www.ge.ch), was zu den folgenden maximalen Mieten führt (in Genf zählt die Küche als ein Zimmer):
Einzimmerwohnung: Chf 588.-/Monat
2-Zimmerwohnung: Chf 882.-/Monat
3-Zimmerwohnung: Chf 1'176.-/Monat
4 Zimmer: Chf 1'470.-/Monat
Diese Mieten entsprechen (ungefähr) den Marktmieten von Romont im Kanton Freiburg!
(Von 180.-/m2 bis 282.-/m2, gemäss den von Popety.io gesammelten Internetanzeigen für Romont)
Der Abschluss:
Theoretisch sollte das Genfer RDG eine Begrenzung der Mieten zur Folge haben, doch in der Praxis sieht es anders aus.
Der Genfer Immobilienbestand ist einer der am schlechtesten unterhaltenen in der Schweiz, was unter anderem auf dieses Gesetz zurückzuführen ist. Dies, weil die Eigentümer die Kosten für die Arbeiten nicht auf die Mieten abwälzen können.
Eine mögliche Lösung:
Mehr Wohnungen bauen, und zwar schnell!
Und dafür müssen die Auflageverfahren und der Umgang mit Einsprachen erleichtert werden.
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